DNA des Vergessens

Begehbares Gedicht aus Wort, Bild und Ton, das den Zuschauer in ungewohnte Welten versetzt am 09. Oktober zwischen 18 und 21 Uhr, Königsplatz München

Berkan Karpats ist bekannt für seine sinnes- und grenzsprengenden Kunstprojekte, die man am besten wohl als im Raum aufgespannte Gedichte aus Bild, Klang und Wort bezeichnen kann – gewissermaßen dreidimensionale Poesie. In ``DNA des Vergessens`` wird gegaukelt – mit Tränen, mit 12.000 Hummeln, mit einer Bienenkönigin, mit süßem Honig, vier Kränen, Volkslieder singenden Chören und dem ganzen Königsplatz.

Ein karpatsches Welttheater aus Vergangenheit und Gegenwart, eine Ode an die Vergänglichkeit, die dem Zuschauer höchst ungewohnte Hör- und Seherlebnisse beschert.

Schon der vertraute Münchner Königsplatz selbst erscheint wie eine Fata Morgana: In der Mitte des Platzes erhebt sich eine leichte, transparente Skulptur aus PVC, aufgehängt an vier Kränen. Schimmernd, temporär, fragil und frei schwebend wirkt sie in der massiven Architektur des Platzes wie eine Schimäre,– umso mehr, da in ihrem Inneren 12.000 Hummeln und eine Bienenkönigin einen stetigen, schwirrenden Klang verbreiten.

Und auch der Zuschauer wird Teil des Kunstwerkes; typisch für Karpat der sein Publikum schon in Röhren und Salzwassertanks, ja sogar in Moorwannen gelegt hat. Bei „DNA des Vergessens“ begibt sich der Zuschauer auf Rollbänder, die ihn langsam – an der Skulptur entlang – von Station zu Station transportieren.

Karpat eben: Versponnen, eigensinnig und dabei immer unmittelbar sinnlich wirkend.

EINTRITT FREI
Ort/Zeit: 09. Oktober 2010, zwischen 18 und 21 Uhr, Königsplatz München

Artikel von: haidhausen.org
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