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Viderunt | Konzert mit dem Münchener Kammerorchester und Singer Pur |
Mit der Entwicklung der Polyphonie kamen Rausch und Ekstase in die Musik. Einen ersten und zugleich überwältigenden Höhepunkt dieser frühen Entwicklung des Kontrapunktes bilden die um 1200 entstandenen rauschhaften Organa Perotins.
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1. Juli, 20.00 Uhr | Allerheiligen-Hofkirche in der Residenz Viderunt | Konzert mit dem Münchener Kammerorchester und Singer Pur Uraufführungen von Leopold Hurt und Stefan Wirth Weitere Werke von Antoine Brumel, Robert Krampe, György Ligeti, Joanne Metcalf, Perotin Musikalische Leitung: Jonathan Stockhammer Mit: Münchener Kammerorchester, Ensemble Singer Pur Mit der Entwicklung der Polyphonie kamen Rausch und Ekstase in die Musik. Einen ersten und zugleich überwältigenden Höhepunkt dieser frühen Entwicklung des Kontrapunktes bilden die rauschhaften Organa Perotins um 1200. In der Renaissance, Blütezeit kunstreicher Kontrapunktik, versuchten Komponisten sich auch gegenseitig in der Anzahl der unabhängig geführten Stimmen zu übertrumpfen. Jenseits der kompositionsästhetischen Doktrinen der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, die allzu oft zu konformistischer Regelwerkserfüllung verführten oder, in genereller Auflehnung gegen sie, (vermeintlich) voraussetzungs- und regelfreies Komponieren bei Ablehnung jeglicher Handwerklichkeit provozierten, scheint heute wieder ein entspannter, undogmatischer Umgang mit Systemen und Spielregeln im Musikschaffen zu gelingen. Nicht das Arbeiten mit seriellen oder kontrapunktischen Techniken an sich war ja offenbar das Problem, sondern deren Simplifizierung und Generalisierung zur einzig wahren Heilslehre. Schon György Ligeti wagte in den 60er Jahren auszuscheren auf verschlungenere Pfade und entwickelte mit seinen komplexen mikropolyphonen Techniken faszinierende Klanggewebe, die lustvolles Musikerleben in die Konzertsäle der Avantgarde zurückbrachten. In dem Konzert mit dem Ensemble Singer Pur und dem Münchener Kammerorchester soll einerseits mit den Auftragswerken die Entwicklung spezifisch polyphoner Kompositionstechniken aufgegriffen und mit der Hereinnahme zweier exzeptioneller historischer Werke andererseits eine Spur zurück in die lange Geschichte dieser Klangkunst gelegt werden. Ko-Veranstalter: Bayerische Akademie der Schönen Künste Eine Koproduktion mit dem Münchener Kammerorchester Gefördert von: Ernst von Siemens Musikstiftung, GEMA-Stiftung Karten: Euro 25,- / erm. Euro 12,-
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